Der CDU-Ortsverband Zähringen lehnt eine Trassenführung des Radschnellweg 6 über das ausgesprochen dicht besiedelte Wohngebiet Wildtalstrasse und Burgdorfer Weg ab und fordert stattdessen eine Trassenführung westlich der Güterbahnlinie über die geplante Wildtalspange oder die Weiterentwicklung der Rad-Vorrang-Route FR2 Richtung Gundelfingen entlang der Güterbahnlinie.
Die CDU-Zähringen begrüßt ausdrücklich die Attraktivität und Zunahme des Radverkehrs als Baustein hin zu einer Verkehrswende!
Wie der Freiburger CDU Bundestagsabgeordnete Matern von Marschall mitteilte, stellt der Bund für die Realisierung von Radschnellwegen erhebliche Mittel des Haushaltes bereit.
Eine Verkehrswende darf aber nicht zum Ärgernis und Mobilitätsbeeinträchtigung der betroffenen Wohnbevölkerung im Stadtteil führen. Die andauernde Gefahrensituation am Radweg Burgdorfer Weg beispielhaft zeigt das Konfliktpotential zum querenden Individualverkehr und den Fußgänger/innen, darunter auch Schul- und Kindergartenkinder.
Im Frühjahr 2021 wurden erste Trassenplanungen für den aus Norden kommenden Radschnellweg RS6 vorgestellt. Bis an die Freiburger Gemarkungsgrenze wird durch das Regierungspräsidium geplant. Im Stadtgebiet erfolgt die Planung durch die Stadt Freiburg.
Leider wurde offensichtlich zwischen Stadt und Land vereinbart, dass ein Übergabepunkt der Planungen an der nördlichen Wildtalstraße (Einmündung Höheweg) liegt. Daraus ergibt sich aus Sicht der CDU-Zähringen eine inakzeptable Eingrenzung der Anbindungsmöglichkeiten zum Stadtgebiet quer durch den Stadtteil.
Die CDU-Zähringen fordert einen zeitnahen Bau der Wildtalspange über die Güterbahnlinie durch Ableitung des Verkehrs auf den Verkehrsknoten Nord. Damit kann der Radverkehr auch an die Rad-Vorrang-Route FR 2 Zähringen Richtung Norden angebunden werden. Diese Fortführung der Linie FR2 hat aus Sicht der CDU-Zähringen den großen Vorteil, dass dadurch für Rad-Pendler eine neue attraktive Anbindung der Neuen Messe, Uniklinikum Freiburg sowie Industriegebiet Freiburg Nord oder über die Gundelfinger Str. stadteinwärts ermöglicht werden. Es gibt schon bestehende Radführungen in die Innenstad. Dies aber suggeriert eine Planung über Wildtalstr. und Burgdorfer Weg und geht somit an der Realität vorbei.
Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen, die wie für den RS6 einen Zweirichtungsradweg vorsehen, haben als Voraussetzung u.a. eine vorgegebene Mindestbreite von 4m. Durchgehend gute Sichtverhältnisse sind gerade an Kreuzungen und Einmündungen Voraussetzung. Die bestehenden Vorfahrtsregelungen wie rechts vor links werden durch die Radschnellverbindung geändert, was gerade für den Verkehr aus den Erschließungsstraßen Pochgasse und Reutebachgasse negative Auswirkungen haben würde. Der Radschnellweg „trennt“ damit die im Osten liegenden Wohngebiete von der Zähringer Straße ab und schafft Umfahrungsverkehr z.B. über den verkehrsberuhigten Bereich des Kirchweg. Die Bevölkerung an den Hanglagen ist wegen der schlechten Anbindung an den ÖPNV auf die Benutzung von Kraftfahrzeugen angewiesen. Die CDU Zähringen hat sich seit vielen Jahren für eine bessere Anbindung ausgesprochen.
Die mögliche Trassenführung des Radschnellwegs über die Wildtalstr./ Burgdorfer Weg würde weiter bedeuten, dass auf der Wildtalstraße Parkmöglichkeiten für Kunden der Zähringer Bäckerei und Anwohner wegfallen.
In Bezug auf die Planung des RS6 entlang des Burgdorfer Weg sind Gefahren/Probleme vorprogrammiert:
- Querung eines stark frequentierten Kita- und Schulweges an der Reutebachgasse/Burgdorfer Weg. Hier würde die bestehende Vorrangsituation der verkehrsschwachen Kinder zugunsten der querenden Radfahrenden geändert.
- Es entsteht eine gefährliche Engstelle auf dem Burgdorfer Weg im Bereich Kindergarten/Friedhof. Auch hier sind verkehrsschwache Personen betroffen.
- Der alte Baumbestand auf dem Burgdorfer Weg (Allee zwischen Gemeindezentrum bis Alemannia Sportplatz) steht zur Disposition bei Realisierung des RS6 aufgrund der erforderlichen Mindestbreite von 4m für Radfahrende + 2,5m für Zufußgehende. Die „grüne“ Lunge ist Teil des Naherholungsbereichs für Bewohner des Stadtteils.
- Nutzung von Veranstaltungen des Gemeindezentrums würden aufgrund des bislang nutzbaren barrierefreien Zugangs über die Rampe am Seiteneingang des Gemeindezentrums St. Blasius in Frage gestellt.
„Ich bin mir sicher, dass eine an der Güterbahnlinie angesiedelte Trassenführung (FR2) in Verbindung mit der Realisierung der Wildtalspange deutlich bessere Perspektiven für den Rad-/ Fußverkehr und die Anwohner unseres Stadtteils bringen wird“ fasst Antonio Fusco, Vorsitzender der CDU-Zähringen, die Situation im Stadtteil zusammen. „Eine Teilung des Stadtteils Zähringen durch eine Radautobahn RS6 ist mit uns nicht zu machen! Ziel der nächsten Monate wird es sein, die betroffenen Anwohner des Stadtteils von den Planungen und den damit verbundenen möglichen Veränderungen zu informieren.“